Freiraum
Im Gespräch: Das Silber aus jüdischem Besitz in der Sammlung des MK&G
Teil der Veranstaltungsreihe Dis/Kontinuitäten – Sichtbarkeit und Sichtbarmachung jüdischen Lebens im MK&G
Das MK&G bewahrt 3.100 Silberobjekte jüdischer Provenienz, die aus der Beschlagnahme von 1939 stammen. Zwei Tonnen Silber wurden in der Hamburger Pfandleihe für die Museen aus- gewählt und entgingen so der Schmelze. Diese Bestände verdeutlichen, dass es bei der Be- schlagnahme durch das NS-Regime nicht nur um die Entziehung von Vermögen ging, sondern auch um die Vernichtung jüdischer Kultur und jüdischen Lebens. Nachdem die Finanzbehörde dem MK&G das Silber 1960 zuwies, lagerte es im Depot. Seit 2014 wird es in der Ausstellung Raubkunst? Gezeigt. 2016 lud das MK&G zu einer Tagung zum Silber aus jüdischem Besitz, zu der ein umfangreicher Katalog publiziert wurde. In einem Gespräch diskutiert Silke Reuther (Provenienzforscherin am MK&G) gemeinsam mit Gästen, wie ein zeitgenössischer und zukünftiger Umgang mit den Silberobjekten – und ihrer Geschichte – aussehen kann.